Notiz – Energiepreise
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Notiz – Energiepreise

Wir spüren es alle in unseren Geldbeuteln, die Energiepreise sind im vergangenen Jahr stark gestiegen. Erdöl, -gas und Strom sind so teuer wie nie. Das hat vielerlei Gründe und der erfreulichste ist wahrscheinlich, dass der Energiebedarf weltweit steigt, weil die Wirtschaft sich erholt. Erfahrungsgemäß werden die Preise aber auch mittel- und langfristig nicht mehr deutlich sinken. Wir müssen uns und unsere Haushaltsbudgets also an die neue Situation anpassen und zwangsläufig Energie sparen, wenn wir Geld sparen wollen.

Wir wollen im Winter nicht in unseren Wohnungen frieren, also kann man nicht viel weniger, aber bewusster Heizen und Lüften. Wer die Fenster „auf Kipp“ hat, statt regelmäßig Stoßzulüften, bläst buchstäblich sein Geld aus dem Fenster.

Wo wir mit Leichtigkeit im Alltag Energie einsparen können, ist gar nicht so selbstverständlich, so brachte es früher – zu Zeiten vor Energiesparlampe und LED – noch viel Ersparnis, die ollen stromverschwendenden Glühbirnen nicht unnötig brennen zu lassen, wenn man den Raum verließ. Mit der heutigen Beleuchtung macht das aber nur wenige Euro pro Jahr aus.

Nutzt man für alle Standby-Geräte im Haushalt, wie Fernseher, Mikrowelle und Computer-Netzteile Funksteckdosen oder Zeitschaltuhren, spart man schon etwas mehr, aber die Anschaffung dieser Schaltgeräte muss sich auch erst armotisieren.

Apropos Computer… Auch hier kann man heute nicht mehr so gut Energiesparen wie früher. Smartphones, Tablets und Notebooks brauchen auch beim Laden nur noch den Bruchteil der Energie, die ein PC mit Röhrenmonitor einst verbrauchte. Ihre Anzahl ist aber förmlich explodiert und der Markt schafft einen sozialen Druck immer das Neueste Modell zu haben.

Der größte Energieaufwand für diese modernen Geräte entsteht nicht einmal im Betrieb über Jahre, sondern bei ihrer Produktion. Diese versteckten Aufwendungen zahlt man natürlich mit dem Anschaffungspreis, aber auch nicht immer: Die Schäden an der Natur sind nicht einbepreist und die schlagen sich indirekt an anderer Stelle nieder.

Die meiste Energie in unseren Haushalten wird für die Erhitzung oder Abkühlung von Wasser und Luft aufgewendet, in Waschmaschine, Trockner, Boiler, Kühlschrank und Kühltruhe.

  • Hände mit heißem Wasser waschen bringt wenig mehr Hygiene als mit kaltem Wasser. Die Seife reinigt die Haut, nicht die Temperatur des Wassers.
  • Wäsche nur bei 40° C zu waschen, spart Strom und ist auch besser für den Stoff.
  • Der Wäschetrockner bleibt aus, wenn die Sonne scheint.
  • Auch mit E-Herd – Nudelwasser im Wasserkocher vorkochen spart bis zur Hälfte Energie.
  • Drei Minuten Duschen statt einer Viertelstunde oder einer vollen Wanne Schaumbad bringen schnell eine immense Ersparnis von mehreren Hundert Euro pro Person pro Jahr, wie mir der Dusch-Rechner der Verbraucherzentrale errechnet hat. Das können Sie gerne selbst versuchen: https://www.verbraucherzentrale.nrw/duschrechner

Spannend finde ich die technischen Weiterentwicklungen der letzten Jahrzehnte. So sind die Energiekosten zwar immer weiter gestiegen, moderne Haushaltsgeräte benötigen aber nur noch einen kleinen Bruchteil der Energie ihrer Vorgänger und ist beispielsweise ihr Kühlschrank mehr als zehn Jahre alt, macht sich eine Neuanschaffung eines Geräts mit aktueller Effizienzklasse schon nach 2 oder 3 Jahren bezahlt und spart dann viel ein.

Es lohnt sich einmal die Kontoauszüge eines Jahres anzuschauen, um weitere schwarze Löcher, in denen unser hart verdientes Geld verschwindet, auszumachen:
Wann haben Sie zuletzt ihren Telefon- und Internetanbieter gewechselt? Regelmäßig die Verträge, auch im Mobilfunk, zu erneuern bringt Mehrleistung fürs selbe Geld oder auch mal satte Ersparnisse. Sind all die Versicherungen, die sie beim Versicherungskaufmann ihres Vertrauens abgeschlossen haben, wirklich notwendig? Andererseits, eventuell gehören Sie womöglich zu den 20 Prozent, die keine Haftpflichtversicherung haben. Unterversichert zu sein, kann auch schnell teuer werden.

KühlschrankRechner der Verbraucherzentrale NRW

Wie immer muss man gut die Waage halten. Wer an Allem spart und sich auch kleine Freuden verwehrt, der büßt Lebensqualität ein… bitte kündigen Sie nicht die Abonnements von Tageszeitung oder Fachzeitschrift, wenn sie diese wirklich lesen. Bitte gönnen Sie sich ihre frischen Schnittblumen, wenn diese Ihnen Freude bereiten und scheuen sie auch ihre Vereinsgebühren nicht. Am Zwischenmenschlichen dürfen wir vor allen Dingen nicht sparen.

Ihr Stromanbieter ist wahrscheinlich und nur mit kleinem Aufwand zu einem günstigeren oder besseren, weil nachhaltigeren zu Wechseln. Es ist kurzsichtig mit Kohlestrom Geld zu sparen, dass man dann später zehnfach für die Mehrkosten durch Umweltverschmutzung ausgeben muss.

An manchen Sachen sollte man nicht sparen.

Die Banken verdienen mit dem Anlegen unserer Löhne, Gehälter und Renten kein Geld mehr, deswegen erheben Sie jetzt horrende Kontoführungsgebühren. Ich nahm das zum Anlass zu einer Bank zu Wechseln, die keine Waffendeals mit Kriegstreibern und Kinderarbeit in Ausbeuterunternehmen finanziert.

Wenn man das alles bereits berücksichtigt, dann bleibt noch immer das Überdenken des Lebenswandels. Wir alle können uns anhalten bewusster zu Leben, bewusster den Alltag zu Erfahren und Nachhaltiger zu werden, indem wir etwa mehr frisch kaufen und selbst kochen. Ein Kochplan für die Woche, Einkaufen nach Einkaufsliste oder einer praktischen App kann Helfen Geld zu sparen. Gerade die ungesunden und teils auch vermeintlich günstigen Produkte sind es, die uns am Meisten kosten. Unsere Gesundheit.

Immer wieder sehe ich Nachbarn sich an Wasser- und Limonadenkisten abschleppen, während wir qualitativ hochwertigstes Trinkwasser in unseren Leitungen haben, das im Gegensatz zu den Mineralwassern täglicher Kontrolle unterliegt.

Hinterfragt man all das, schont man nicht nur seinen Geldbeutel, man tut auch sich selbst und der Umwelt etwas Gutes.

Wenn es ganz knapp wird:

Heizkostenbeihilfe für nicht-sozialhilfe-Empfänger möglich, wenden sie sich an Ihr Jobcenter

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