Zu Ehren von Sean Connerys 90. Geburtstag (25. August 1930) malte ich ein expressionistisches Portrait von ihm. Da ich immer gerne seriell arbeite, experimentiere, eine Technik finde, entwickele und abwandele, begann ich daraufhin eine Gemäldeserie mit Portraits aller Bond-Darsteller.
Jeder neue Bond ist eine Variation von Qualitäten, die Sean Connery in seiner Interpretation schon mitgebracht hatte, der sicherlich nicht die werkgetreuste Verkörperung von Ian Flemings Romanheld ist.
Der Bond, der mir in meiner Kindheit am Wichtigsten war, ist Roger Moore. Als Junge von vielleicht 8 oder 9 Jahren konnte ich den eher humoristischen, absurden Filmen der Moore-Ära mehr abgewinnen.
Der Bond, den ich als erstes im Kino sah, war Pierce Brosnan, ausgerechnet in seinem letzten Film „Die Another Day“ , dem Schwächsten seit wahrscheinlich „Octopussy“. Brosnan kannte ich da bereits schon aus „Remington Steele“ und so verfolgte ich seine Filme und ließ mich von ihm prägen.
Meine Eltern hatten mich schon früh Bond-Filme sehen lassen und ich las auch gerne die novelisations zu den Filmen, die mich dann zu Ian Flemings Originalen brachten.
James Bonds Machismo und Misogynie variiert von Inkarnation zu Inkarnation und hat sich über die Jahrzehnte verändert. Anhand dieser Filmreihe lässt sich die Entwicklung des Männerbilds ablesen, wie durch wenig sonst.
Jeder Bond ist ein Kind seiner Zeit.
Sean Connerys Darstellung der Figur ist beherrscht von roher Gewalt, dies wird in meiner Interpretation durch die Struktur und Farbgebung deutlich. Ich kann nicht alle gestalterischen Entscheidungen benennen, vieles entstand aus dem Bauch heraus.
Ich nutzte Leinwände, die ich dunkel grundierte und arbeitete ohne Vorzeichnung mit Finger- und Acrylfarbe unter Zuhilfenahme von Projektion, was ich dem Sujet sehr angemessen finde.